Ehrenmorde Geschichten 2010

Als im August 2010 der Prozess gegen Yusuf C. vor dem Wuppertaler Landgericht beginnt, beschreiben Zeugen den Familienvater als häufig aggressiv. Seine Frau habe sich daher im Oktober 2009 von ihm getrennt.

Im August 2008 zieht die Kassiererin Nalan mit ihren vier Kindern aus der gemeinsamen Wohnung aus. Murat akzeptiert die Trennung nicht und beginnt, seine Frau zu bedrohen. Es gibt einen Mordversuch.

Der Täter heißt an einer Stelle Awad K., beim ZDF Kerim T. aus Gerlingen. Er verprügelt im Oktober 2008 seine Freundin mit einem Holzknüppel und ist deswegen vorbestraft. Gegenüber anderen droht er, sie umzubringen, sollte sie sich trennen.

Farid hat in Afghanistan Jura studiert und spricht fließend Deutsch. Es heißt, er sei gut integriert. Andere Quellen beschreiben ihn als aufbrausend und „fundamentalistisch“. In seiner Ehe gibt es viel Streit.

Im Frühjahr 2008 kommen die Verkäuferin Rosa und der arbeitslose Gökhan zusammen. Wegen seiner Gewalttätigkeit trennt sie sich nach einem Jahr und hat einen neuen Freund. Das will Gökhan nicht akzeptieren.

Der Mord an Amal ist einer der ganz wenigen Ehrenmorde in diesem Archiv, bei denen der Täter eine Frau ist. Allerdings gibt es andere Fälle, in denen weibliche Familienmitglieder am Mordplan beteiligt sind.

Im Dezember 2009 kauft der Zimmermann Avdurahman eine Maschinenpistole im ehemaligen Jugoslawien. Die Geschichte dazu geht wohl so: Avdurahmans jüngerer Bruder wird in Serbien ermordet. Der Mörder kommt frei.

Döndü bricht ihre Lehre als Verkäuferin ab, fährt im Dezember 2009 in die Türkei und heiratet. Braut und Bräutigam sind in Deutschland geboren, haben aber einen türkischen Pass.

Viktor und Anna verlassen 1996 und 1998 ihre rumänische Heimat als Spätaussiedler und kommen ins hessische Gelnhausen. 1999 heiraten sie. Er arbeitet bei einem Autozulieferer, sie als Kellnerin.

Die Familie Zakeri wandert in den 1980er Jahren aus Afghanistan nach Deutschland ein und wohnt in Darmstadt. Sie haben 3 Kinder und sind gut integriert. Die älteren Schwestern heißen Nadia und Tania, beide machen eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Kaufmännischen Assistentin.

Ramaszan kommt 1972 nach Deutschland und 1984 nach Frankfurt. Er arbeitet als Gepäckabfertiger. 2002 wird er mit der acht Jahre jüngeren Fatma verheiratet. Es ist seine zweite Ehe, seine erste Frau hatte sich umgebracht.

Tanja ist Dometscherin und wohnt mit ihrem Ehemann Moncef, den beiden gemeinsamen Kindern und ihrem pflegebedürftigen Vater in einem Haus, das Tanjas Familie gehört. Moncef ist Informatiker, arbeitet aber nicht und spricht gebrochen Deutsch.

Ayse hat einen deutschen Pass und studiert Biologie. Am 13. April will sie einen Fahrschein in der Frankfurter U-Bahn lösen. Von hinten greift ihr Exfreund sie mit einem Messer an und sticht auf sie ein.

Man kann diesen Fall als Ehrenmord lesen - oder auch nicht. Hier die Geschichte: Die 18jährige Berufsschülerin Saskia aus Eckernförde ist in der 10. Woche schwanger von ihrem Freund Erwino-Claudio aus Rendsburg.

Mit 14 Jahren wird Funda mit dem sechs Jahre älteren Mehmet verheiratet. Mit 15 Jahren wird sie zum ersten Mal Mutter. Ihre Schwester wird später sagen, die Ehe sei „die Hölle auf Erden“ gewesen.

Barbara möchte sich von ihrem Ehemann trennen. Dessen Herkunft wird mit Nordafrika angegeben, vermutlich stammt er aus Tunesien oder Marokko. Er will die Trennung nicht akzeptieren und geht am 7. Mai 2010 in der gemeinsamen Wohnung mit einem Messer auf sie los.

Am 9. Mai 2010 lauert Onur dem Ex-Freund seiner Schwester an einer Straßenkreuzung in Bonn auf. Er hat vier Begleiter dabei. Zuerst verprügelt er Ahmet, dann rammt er ihm ein Messer in den Oberkörper.

Filiz und Ayse kommen aus einer türkisch-kurdischen Familie. Ihr inzwischen verstorbener Vater hatte 2 Frauen (gleichzeitig) und 15 Kinder.

Am 8. Juni 2010 wird Sabine frühmorgens vor ihrer Haustür von ihrem getrennt lebenden Ehemann mit dem Auto angefahren. Sie stürzt mit dem Fahrrad zu Boden. Er schießt mehrfach mit einer Pistole auf sie und verletzt sie lebensgefährlich.

1992 kommen Isa und Margarethe aus dem Kosovo nach Deutschland. Der Serbe findet Arbeit in einer Baumschule, die Kosovo-Albanerin in einem Hotel.

In der Nacht auf den 24. Juni 2010 kommen ein paar Freunde von einer Party nach Hause. Mathias, ein Aramäer aus der Türkei, spricht Julia (21 J.) an. Ihr Freund Pascal (22 J.) geht dazwischen. Mathias sticht ihn mit 6 Stichen nieder.

Die Vorgeschichte dieses Mords ist ziemlich unklar: Sara ist im Irak geboren und wird 2002 nach islamischem Recht verheiratet. Ihr Ehemann stammt ebenfalls aus dem Irak, hat aber die britische Staatsbürgerschaft.

Faricin/Fahrettin ist Mechaniker, arbeitet nicht und ist wegen einiger Gewaltdelikte vorbestraft. Nachbarn bezeichnen seine Ehe mit Gülsen als nicht glücklich. Vermutlich will sie sich von ihrem Mann trennen.

Mustafa ist ein abgelehnter Asylbewerber. Seit 2009 ist er mit der Kamerunerin Jessica zusammen. Er versteckt sich in ihrer Wohnung und ihrem Keller, um eine Abschiebung in die Schweiz zu verhindern.

Ozan (oder Adnan) arbeitet als Autoverkäufer, seine gehörlose Frau versorgt die drei gemeinsamen Kinder. Alle haben die deutsche Staatsbürgerschaft.

Am Vorabend der Tat kommt es zu einem Telefongespräch zwischen Arifes Ehemann und einem Verwandten in der Türkei. Er beendet es mit „Ich werde tun, was zu tun ist“. Am nächsten Morgen um 5.30 Uhr ersticht er seine Frau.

Yüksel stellt seiner Exfreundin Gülay schon länger nach. Er will ihre Trennung nicht akzeptieren. Am 29. September 2010 taucht er in dem Hotel auf, in dem sie arbeitet. Gülay ruft einen Cousin zu Hilfe, der schlichten soll.

Eine Weile leben Gülay und Resul zusammen. Dann muss er eine Haftstrafe antreten. Als er aus dem Gefängnis kommt, hat Gülay sich emanzipiert und will nicht mehr mit ihm zusammen sein.

Serap ist 35 Jahre alt und von einem Kurden schwanger. Ihr türkischer Bruder Ibrahim sieht das als Verletzung der Familienehre.

Einer der seltenen Ehrenmorde an einem Mann, beziehungsweise, es bleibt bei einem Mordversuch.

Am 11. November 2010 hören Nachbarn vormittags Schreie aus Iris' Wohnung und alarmieren die Polizei. Als die Beamten eintreffen, kommt ihnen Ahmed mit Blut an Händen und Schuhen entgegen. In der Wohnung liegt die Leiche seiner Exfrau.

Am 15. November 2010 erschießt der Bosnier Bajro seine Frau vor den Augen seiner 16jährigen Tochter. Danach randaliert er im Haus, stellt sich später aber der Polizei.

Am 27. November 2010 rennt der gelernte Industriemechaniker Seyfi auf die Straße vor seinem Haus und brüllt, er habe seine Frau umgebracht. Nachbarn rufen die Polizei. Der Täter lässt sich festnehmen.

Ali ist Bergmann, schlägt sich aber mit Schwarzarbeit durch. Beim Pizzabringdienst in Oberhausen lernt er die Araberin Fadia kennen. Sie führen eine on-and-off-Beziehung.

Um das Jahr 2000 heiraten Filiz und Ramazan. Sie bekommen drei Kinder. Die Ehe ist gewalttätig, es gibt Misshandlungen und Morddrohungen, auch vor den Augen der Kinder.

Zadas Familie stammt aus dem Libanon, ihre Eltern haben 8 Kinder. Ihr Vater verheiratet sie. Zada bekommt mindestens einen Sohn.

Janine wohnt mit ihrer 12jährigen Tochter in Bad Homburg und arbeitet als Geschäftsführerin in einem Café. Ihr Freund Emir ist in Freiburg geboren, wohnt in Frankfurt/M. und gilt als eifersüchtig.

Es ist letztlich eine Ermessensfrage, ob man bei dieser Tat ein Ehrmotiv sieht. Es könnte auch eine Eifersuchtstat sein. Das allerdings würde die Frage aufwerfen, warum der Täter nicht seinen Rivalen umbringt – sondern seine Freundin.

Mustafa lebt in Köln mit Frau und vier Kindern, die er wohl misshandelt. Es liegen Anzeigen seiner Frau und seiner Töchter vor. Jahrelang hat der türkisch-kurdische Wachmann eine Geliebte namens Laura.

Erkan gilt als gewalttätig. Seine Frau Gülhan hat er bereits mehrfach auf offener Straße geschlagen. Am 12. Februar 2010 wird in der Wohnung der Familie so laut gestritten, dass Nachbarn die Polizei rufen.