Ehrenmorde Geschichte

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Reyhan K.
geboren: 1993
Säureattentat: 29. Dezember 2012
Wohnort: Hilden/NRW
Herkunft: Türkei
Kinder: wohl keine
Täter: ihr Exfreund Serhat K. ( zur Tat 22 J.) und der Syrer Alan K. (18 J.)
Reyhan macht eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau und trennt sich Ende 2011 von ihrem Freund Serhat. Daraufhin beginnt er, sie zu stalken und ihr mit dem Tod zu drohen. Reyhan zeigt ihn an, er wird verurteilt, geht aber in Berufung. Zur Zeit der Tat besteht ein Näherungsverbot.

Im Dezember 2012 beauftragt Serhat einen 18jährigen Syrer aus Langenfeld, seine Exfreundin mit Säure zu entstellen. Dieser klingelt an der Tür und sprüht ihr Schwefelsäure aus einer Dose ins Gesicht. Ihre Haut wird großflächig verletzt, vor allem an Kopf und Händen, das linke Auge wird verätzt. Die Großmutter ruft den Rettungsdienst, Reyhan wird in eine Unfallklinik gebracht. Die Großmutter wird bei der Säureattacke ebenfalls verletzt.

Beide Männer kommen in Untersuchungshaft. Wegen besonders schwerer Körperverletzung verurteilt das Düsseldorfer Landgericht den Haupttäter im Juli 2013 zu 5 Jahren und 7 Monaten Haft, den Mittäter zu einer Jugendstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten. Im April 2015 gibt es noch einen zivilrechtlichen Prozess um Schmerzensgeld. Reyhan hat Verätzungen am ganzen Körper und musste 2 Jahre einen Kompressionsanzug tragen.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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