Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1968
verbrannt: 5./6. Oktober 2013
Wohnort: Berlin-Charlottenburg
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Kuba
Kinder: wohl keine
Täter: ihr Exfreund Jorge Q. (zur Tat 51 J.)
Ist dieser Fall ein Ehrenmord oder nicht? Es ist zunächst mal eine Beziehungstat. Der Täter ist ein kubanischer Programmierer namens Jorge, der mit italienischem Pass unter der Woche in München arbeitet. Den italienischen Pass hat er vermutlich durch die Heirat einer Italienerin. Er dringt nachts in die gemeinsame Berliner Wohnung ein, übergießt seine Lebensgefährtin mit Benzin und zündet sie an. Das Opfer, Ulla N., ist Lehrerin an einer Waldorfschule.
Auffällig ist diese Tat wegen ihrer Brutalität: Ulla flieht brennend ins Treppenhaus und stürzt. Ein Nachbar will ihr zu Hilfe kommen, doch die Frau verbrennt bei lebendigem Leib. Wenige Stunden später stellt Jorge sich der Polizei.
Folgende Hinweise finden sich noch in der Presse: Die beiden waren seit 8 Jahren ein Paar, und Ulla gab nebenbei Kurse in Naturheilkunde. Später wird als Motiv Eifersucht genannt. Das kann, muss aber nicht auf einen Ehrenmord weisen. Es wäre erst dann ein Ehrenmord, wenn der Täter der festen Überzeugung ist, dass er ein Recht auf die Frau hat und dieses Recht notfalls mit Mord durchsetzen muss.
Im Juni 2014 wird Jorge zu lebenslanger Haft verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Interessantes Detail: Er gab an, er habe seine Freundin "nur verätzen" wollen. Ein Polizist sagte aus, der Täter habe sie "hässlich" machen wollen, damit sie bei ihm bleibt.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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