Ehrenmorde Geschichte

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Lena / Magdalena S.
geboren: 1985
verbrannt: 2. März 2009
Wohnort: München
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Afghanistan
Kinder: wohl keine
Täter: ihr Exfreund Daryoush (zur Tat 29 J.)
Die Kundenbetreuerin Lena (Magdalena) hatte auf ihrem Arbeitsplatz im Baumarkt OBI ihren Freund kennen gelernt. Der Deutsch-Afghane arbeitete dort als Bereichsleiter. Er gilt als gut integriert, gibt allerdings als Hobby unter anderem Islam an. Im Herbst 2008 geht Daryoush als Geschäftsführer in den Gebrauchtwagenhandel. Lena geht nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium zu einer Internetfirma. Die beiden sind drei Jahre lang ein Paar. Ende Februar 2009 trennt sich Lena. Nachbarn bestätigen laute Streitereien.

Am 2. März fährt Daryoush in ihr Münchner Apartment. So weit es sich rekonstruieren lässt, fesselt er Lena mit einer Metallkette an sich. Er übergießt beide mit Benzin und zündet sich an. Möglicherweise hat er die junge Frau vorher betäubt.

Die Wucht der Explosion ist so groß, dass die Fassade über zwei Stockwerke bricht. Die Leichen sind so verkohlt, dass sie nur noch per DNA Analyse identifiziert werden können.

Später meldet sich eine Freundin, die meint, Daryoush sei möglicherweise verzweifelt gewesen, weil seine Eltern die Beziehung nicht gutgeheißen hätten. Sollte sich diese Version erhärten, handelt es sich bei diesem Fall nicht um einen Ehrenmord. Details, die das unterstützen, wären das für einen Ehrenmord unübliche Verbrennen und der gleichzeitige Selbstmord.

Es ist allerdings durchaus möglich, dass sich Daryoush dem Druck seiner Familie beugte, mit dem Mord aber verhindern wollte, dass Lena sich selbstbestimmt einen anderen Mann sucht. Die Tat würde seinen endgültigen Machtanspruch ihr gegenüber demonstrieren. Das wiederum wäre ein Ehrenmord.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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