Ehrenmorde Geschichte
Julia C. B.
geboren: 1980
erstochen: 10. Juni 2016
Wohnort: Berlin-Schöneberg
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Tunesien
Kinder: sie war schwanger
Täter: ihr ehemaliger Lebensgefährte Merwan B. (zur Tat 29 J.)
geboren: 1980
erstochen: 10. Juni 2016
Wohnort: Berlin-Schöneberg
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Tunesien
Kinder: sie war schwanger
Täter: ihr ehemaliger Lebensgefährte Merwan B. (zur Tat 29 J.)
Merwan kommt 2012 aus Tunesien nach Deutschland und trifft im Kiez "Rote Insel" im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg auf ein Netz wohlmeinender Unterstützer. Obwohl sein Asylantrag abgelehnt wird, wird ihm von vielen Seiten bedeutet, er könne vielleicht doch hierbleiben. Eine Frau heiratet ihn (zunächst in einer Imamehe), in der Kneipe kann er anschreiben lassen und übernachten, eine Frau hält ihn finanziell aus, Kumpels spendieren ab und zu Kokain, ein Anwalt berät ihn, wie er eine Schwangerschaft für sein Bleibevorhaben nutzen kann. Ein Verein verschafft ihm ein Zimmer und eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Refugees-Welcome-Szene Tempelhof. Merwans Beruf wird mit "Elektriker in Tunesien" angegeben.
Julia ist Lehrerin für Chemie und Geschichte am Albert-Einstein-Gymnasium in Berlin. An Silvester 2015/16 lernt sie Merwan in einer Dartkneipe kennen. Sie wird schwanger. Er will nicht, dass sie das Kind bekommt. Die beiden geraten in Streit und Merwan bedroht Julia mit einem Messer und der Drohung "Ich bring Dich um". Erst als der Anwalt ihn berät, dass er mit der Schwangerschaft seine Ausweisung umgehen könnte, will er das Kind haben. Julia aber will es jetzt allein erziehen. Merwans Ausweisung rückt näher.
Am 10. Juni 2016 ist Merwan wieder mit der Vorgängerfreundin Vanessa (also seiner Freundin vor Julia, die auch einmal schwanger von ihm war) zusammen. Trotzdem lauert er Julia im Treppenhaus auf. Als sie die Tür öffnet, greift er sie mit einem mitgebrachten Messer an. 7 Stiche werden später gezählt. Nachbarn hören die Schreie.
Merwan kommt aus der Wohnung, sagt zu den Nachbarn, sie hätten Stress gehabt, und geht weg. Die Nachbarn rufen die Polizei und verfolgen ihn. Kurz später wird er in einem Getränkemarkt festgenommen. Julia verblutet, der Notarzt versucht vergeblich, ihr Leben zu retten. Auch das ungeborene Baby stirbt.
Julias Leichnam wird in Braunschweig beigesetzt, wo sie zur Schule gegangen ist.
Im Januar 2017 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Berlin. Die Anklage lautet auf Mord und Schwangerschaftsabbruch.
Auch die alte/neue Freundin sagt aus. Sie ist bereits mit einem Inder verheiratet, der auch eine Aufenthaltsgenehmigung brauchte und Vanessa 2000 Euro dafür zahlte. Sie hat ein Kind, aber nicht von ihm. Da die 20jährige also verheiratet war, konnte sie Merwan auch nur in einer Imamehe heiraten. Sie hatte ihn kennengelernt, als er eine Schule in Kreuzberg besetzte, um Aufenthaltsgenehmigungen durchzusetzen.
Noch im Januar werden die Plädoyers gehalten. Der Staatsanwalt weist explizit darauf hin, wie distanzlos das Verhalten des Refugees-Welcome-Vereins dem Täter gegenüber war. Merwan wird wegen Mordes und Schwangerschaftsabbruch zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Verteidiger kündigen Revision an. Vanessa verlobt sich mit einem anderen Mann.
Im Umfeld des Prozesses ist auch zu erfahren, dass Merwan bereits erhebliche Probleme mit der deutschen Justiz hatte. Da er sich zunächst als minderjährig ausgab, sind die Akten aber wohl versiegelt.
Im August 2017 wird die Revision des Mordes abgewiesen
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