Ehrenmorde Geschichte

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Jolin S. und ihr ungeborenes Kind
geboren: 1991
erstochen: 5. Februar 2013
Wohnort: Wiesbaden
Herkunft: Opfer: Deutsch-Amerikanerin; Täter: Afghanistan
Kinder: sie war schwanger
Täter: ihr Freund Isa Sh. (zur Tat 23 J.)
Der 23jährige Student Isa ist in Deutschland geboren, seine Familie stammt aus Afghanistan. Seit Ende 2011 ist er mit der Rechtsanwaltsgehilfin Jolin zusammen.

Am 5. Februar 2013 ersticht er seine Lebensgefährtin, die im 3. Monat schwanger ist und ein Kind von ihm erwartet, vor ihrer Haustür. Jolin und das ungeborene Kind sterben im Krankenhaus. Der Täter flieht im Wagen seines Vaters.

In der Untersuchungshaft erzählt Isa einem Mithäftling, dass er die Beziehung vor seinen Eltern geheim halten musste. Ein Kind mit einer Christin hätten die Eltern nie akzeptiert. Daher hatte er von Jolin gefordert, das gemeinsame Baby abzutreiben und gedroht: „Wenn Du das nicht machst, trample ich es aus Deinem Bauch.“ Der Mithäftling berichtet, Isa sei überzeugt davon gewesen, dass man ihm die Tat nicht nachweisen könne. Er sei schlauer als die Polizei.

Nach der Tat wurden wohl auch Bruder und Vater des Täters festgenommen. Wie die Geschichte der beiden weiter geht, ist unklar.

Im Oktober beginnt der Prozess vor dem Landgericht Wiesbaden. Der Angeklagte schweigt. Die Tatwaffe ist noch nicht gefunden. Die Verteidigung versucht, Jolins Exfreund Ramin die Tat zuzuschreiben. Doch der war zur Tatzeit beim Zahnarzt.

Im März 2014 wird Isa zu lebenslanger Freiheitsstrafe veruteilt, allerdings ohne die Feststellung der besonders schweren Schuld. Die FAZ spricht von einem "kulturellen Rabatt", die Welt von einem Kulturbonus.

Im September 2015 verwirft der Bundesgerichtshof die Revisionen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung.

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