Ehrenmorde Geschichte

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Fatma S.
geboren: 1967
erstochen: 20. März 2006
Wohnort: Hamburg-Eißendorf
Herkunft: Türkei
Kinder: 2 Töchter (zur Tat 7 u. 13 J.)
Täter: ihr Ehemann Attila (40 J.)
Fatma und Attila kommen aus derselben türkischen Provinz und werden in einer Art Kinderzwangsehe einander „versprochen“. Zunächst zieht Attila nach Deutschland und arbeitet als Schweißer in einer Werft. Er bekommt einen deutschen Pass. Etwa 1992 zieht auch Fatma nach Hamburg. Die beiden bekommen 2 Töchter.

Im Schlafzimmer der Familienwohnung ersticht Attila seine Frau am 20. März 2006. Danach schneidet er ihr den Kopf ab. Damit geht er zu einer Tankstelle und lässt den Tankwart die Polizei rufen. In Haft randaliert er. Die beiden Töchter schlafen zur Tatzeit in ihrem Zimmer, sie kommen in Obhut des Roten Kreuzes.

Man kann diesen Fall als psychiatrischen Fall lesen. Drogen und Psychopharmaka spielen eine Rolle. Allerdings hatten Ärzte den Täter als nicht-gefährlich eingestuft.

Man kann den Fall auch als Ehrenmord lesen. Attila war Islamist, Frauen ohne Kopftuch beschimpfte er als Ungläubige. Seine Frau zwang er zum Kopftuchtragen. Als Motiv für seine Tat gibt er an, er habe mit der Tötung die Scheidung vollziehen wollen. Der Richter weist ihn in die Psychiatrie ein.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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