Ehrenmorde

Ehrenmord in Sardasht (Iran): Shahin Ebrahimzadeh (21) von Verwandten ermordet

Shahin Ebrahimzadeh
Alter: 21
Erwürgt: 5. Oktober 2023
Wohnort: Sardasht, West-Aserbaidschan
Herkunft: Iran
Kinder: -
Täter: Vater, Onkel

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw wurde die 21-jährige Shahin Ebrahimzadeh aus dem Dorf "Golan" in Sardasht am Donnerstagabend, den 5. Oktober 2023, von ihrem Vater und ihrem Onkel außerhalb des Dorfes entführt und anschließend im Rahmen eines so genannten "Ehrenmordes" ermordet.

Shahin Ebrahimzadeh wurde von diesen beiden Familienmitgliedern zunächst erwürgt und erhielt dann mehrere Schläge auf den Körper. Trotz des Widerstands ihres Vaters hatte Shahin vor einigen Jahren gegen seinen Willen geheiratet. Nach zwei Jahren der Ehe ließ sie sich jedoch von ihrem Mann scheiden und kehrte in ihr Elternhaus zurück. Shahin hatte wieder einen Freier gefunden, und es wird vermutet, dass sie von ihren Verwandten aus Wut über ihre Beziehung mit dem Freier getötet wurde.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.
die Beziehung beenden will.
das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.
wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.