62-jähriger Mann ermordet seine Frau in Hannover

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Gülüsan T.
geboren: 1965
erstochen: 8. Juni 2022
Wohnort: Hannover
Herkunft: unklar
Kinder: keine gemeinsamen
Täter: ihr Mann Osman T. (zur Tat 62 J.)
Für diese Tat kommen mehrere Motive in Frage: Nach dem Mord stiehlt Osman Geld, Gold und Schmuck seiner Frau und schickt es an seine Kinder. Damit wäre Gier ein Motiv. Zusätzlich heißt es, Gülüsan sei aus der Türkei gekommen und habe Osman geheiratet. Direkt nachdem sie ihre Aufenthaltsberechtigung hatte, hätte sie sich scheiden lassen wollen. Was Osman vermutlich als Betrug ansieht. Oder es ist ein konstruiertes Motiv. Vielleicht will sich Gülüsan schlicht von ihrem Ehemann trennen, was Osman nicht akzeptieren will.

Damit wären wir bei Ehre. Das Paar lernt sich etwa 2019 in der Türkei kennen. Vermutlich haben beide Kinder aus frühere Beziehungen. Osman arbeitet in Hannover bei VW. Gülüsan zieht zu ihm.

Am 8. Juni 2022 ersticht er sie mit 18 Messerstichen. Danach betrinkt er sich und ruft die Polizei. Als die Beamten vor der Tür stehen, geht er auf sie los, vermutlich, um sich erschießen zu lassen. Der Polizist bleibt unverletzt.

Im Dezember 2022 beginnt der Prozess am Landgericht Hannover. Auf dem Handy der Getöteten findet sich eine Audiodatei der Tat. Auch der Angriff auf den Polizisten wird als Mordversuch mitverhandelt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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