Ehrenmorde Geschichte

Tevrat Yildiz
geboren: 1986
erschossen: 31. Mai 2015
Wohnort: Duisburg
Herkunft: Türkei / wohl Kurden
Kinder: 1 Sohn
Täter: Süphan und Mazlum Osmanoglu, die Söhne seiner Freundin (zur Tat 16 u. 24 J.)
Tevrat lebt von seiner Frau getrennt. Er hat am 31. Mai 2015 seine Freundin Sükrün A. (42 J.) zu Besuch. Beide sind türkischer Herkunft. Tevrats getrennt lebende Ehefrau ist Bulgarin.

Zwei Männer treten die Tür ein. Es sind zwei Söhne der „Geliebten“. Sie wollen ihre Familienehre wieder herstellen und erschießen Tevrat. Seine „Geliebte“ (also ihre Mutter) wird angeschossen. Sie springt wohl aus dem Fenster, rettet sich auf die Straße, wird später notoperiert und überlebt schwer verletzt. Es heißt, sie sei achtfache Mutter, darunter 5 Söhne.

Tevrats Leiche weist neben Schuss- auch Schnittverletzungen auf. Die Täter sind auf der Flucht, möglicherweise bereits im Ausland. Die Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl.

Weitere Überlegungen: Wenn der älteste Sohn 24 Jahre alt ist, legt das den Gedanken einer frühen Zwangsverheiratung nahe. Mit 42 Jahren 8 Kinder zu haben, deutet ebenfalls auf ein streng konservatives muslimisches Milieu hin. Möglicherweise ist der Vater der 8 Kinder in die Tat verwickelt. Vielleicht ist das Opfer eher ein Zufallsopfer, und eigentlich sollte die Mutter getötet werden. Es heißt, der Vater wurde abgeschoben und lebt in der Türkei. Möglicherweise ist bei der Polizei bereits eine Bedrohung der Mutter durch ihre eigenen Söhne einige Jahre zuvor aktenkundig. Sie war möglicherweise bereits im Frauenhaus.

Im Mai 2017 werden die Täter-Brüder in der Türkei verhaftet. Die Türkei liefert nicht an Deutschland aus. Theoretisch könnte ihnen dort der Prozess gemacht werden Wahrscheinlich ist es aber nicht.

Veröffentlicht in Ehrenmorde, Innovativität, Türkei, Untersuchung, Zwangsheirat und verschlagwortet mit , , , , .