Ehrenmorde Geschichte
Shilan Hassan
geboren: 1995
erschossen: 13. März 2016
Wohnort: Hannover
Herkunft: Irak / Kurden / Jesiden
Kinder: unklar, vermutlich keine
Täter: ihr Cousin Selfin Nahman Pesso (zur Tat 22 J.)
geboren: 1995
erschossen: 13. März 2016
Wohnort: Hannover
Herkunft: Irak / Kurden / Jesiden
Kinder: unklar, vermutlich keine
Täter: ihr Cousin Selfin Nahman Pesso (zur Tat 22 J.)
Mit 3 Jahren kommt Shilan mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie nimmt die deutsche Staatsbürgerschaft an und studiert später Immobilienmanagement.
Kurz vor ihrem Studienabschluss beschließt ihr Onkel Numan, dass sie seinen Sohn Sefin heiraten soll. Es gibt eine Art Verlobung von Cousin und Cousine. Zu dieser Zeit ist Shilans Vater Ghazi (50 J.) im Ausland. Er gilt als modern und liberal, im Gegensatz zu seinen Brüdern.
Als der Vater im Juni 2015 aus dem Irak zurückkehrt, bittet Shilan ihn, die Verlobung zu lösen, was er auch tut. Das wollen der Onkel und sein Sohn nicht akzeptieren. Es handelt sich bei der Familie um Jesiden, die besonders strenge Heiratsregeln haben, die notfalls mit Gewalt durchgesetzt werden.
Am 13. März 2016 wird eine kurdische Hochzeit mit 300 Gästen im Star Event Center in Hannover-Vahrenheide gefeiert. Dort erschießt Sefin mit 5 gezielten Schüssen seine Ex-Verlobte. Der Täter flieht, das Opfer stirbt im Krankenhaus. Die Polizei findet die Waffe am Tatort. Nach den Schüssen kommt es zu Prügeleien unter den Gästen, am Schluss sind 6 Männer verletzt und kommen ins Krankenhaus.
Am Tag nach der Tat identifiziert die Polizei den Täter, vermutlich durch die Befragung der Hochzeitsgäste. Per Haftbefehl wird nach ihm gesucht. Möglicherweise ist er in den Irak geflohen.
Später taucht ein Blitzerfoto auf, das den Mörder und seinen Cousin Hamid H. (32 J.) am Steuer 5 Minuten nach der Tat zeigt. Über seinen Anwalt lässt der Cousin ausrichten, dass er sich nicht zu den Vorwürfen äußert. Sefin aber meldet sich im Juli per Facebook: Er spricht über Ehre und Familie und dass er bereit sei, seine Strafe zu akzeptieren. Ob er damit seine Rückkehr nach Deutschland vorbereiten (oder sich nur wichtigmachen) will, ist unklar.
Im Oktober 2018 wird der Täter im kurdischen Grenzgebiet Türkei/Irak festgenommen. Er soll im Haus seiner Familie gelebt haben, die mittlerweile in Deutschland wohnt. Das würde bedeuten, dass Teile seiner Familie ihn decken. Offenbar war der Vater der Getöteten bei der Festnahme dabei. Ob der Täter ausgeliefert wird, ist fraglich. Er ist irakischer Staatsbürger, der Irak liefert seine Staatsbürger normalerweise nicht aus.
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