Ehrenmorde Geschichte

Neslihan Celik
geboren: 1987
erstochen: 9. Februar 2014
Wohnort: Breidenbach (bei Marburg)
Herkunft: Türkei
Kinder: keine
Täter: ihr Ehemann Muhittin Celik (zur Tat 31 J.)
Neslihan und Muhittin heiraten 2011 und leben in Wuppertal. Da Muhittin seine Frau bedroht und schlägt, bittet sie ihre Eltern im August 2013, zu ihnen zurück ziehen zu dürfen. Der Mutter sagt sie "Sonst bringt er mich um." Die Mutter hört zweimal Morddrohungen am Telefon. Dennoch bedrängen die Eltern sie, zu ihrem Mann zurückzukehren. Das Paar nimmt sich dann eine gemeinsame Wohnung in der Nähe der Eltern.

Am 9. Februar 2014 gegen 11 Uhr ersticht Muhittin seine Frau in der gemeinsamen Wohnung im mittelhessischen Breidenbach. Er sticht ihr 20mal in den Hals und in den Oberkörper. Neslihan erstickt an eingeatmetem Blut. Der Täter flieht. Eine Großfahndung wird eingeleitet. Auf der Flucht schreibt der Täter einen Brief an seinen Onkel, in dem er die Familie seiner Frau für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich macht.

Im Oktober 2014 beginnt der Prozess vor dem Marburger Landgericht. Der Täter bekennt sich schuldig und wird zu 8 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Es heißt, die Tat sei ein Affektdelikt gewesen, daher sei die Schuldfähigkeit eingeschränkt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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