Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1978, 1976
erstochen: 20. März 2002
Wohnort: Hamburg
Herkunft: Afghanistan
Kinder: keine
Täter: ihr Exmann Nasir Ahmad Rasikh (zur Tat 35 J.)
Mariam kommt 1981 mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder nach Deutschland und studiert später Pharmazie. Mit 19 Jahren heiratet sie Nasir, einen Afghanen, der seit einigen Jahren in Hamburg lebt. Die Ehe hält nur wenige Monate, danach will sie sich trennen. Nasir akzeptiert das nicht und beginnt sie zu belästigen und zu stalken. Etwa im Jahr 2000 wird die Ehe geschieden.
Mariam lernt George kennen, einen aramäischen Christen aus Syrien, der zum Islam konvertiert. Ein Imam traut die beiden Anfang 2002.
Im März 2002 fährt George mit Mariam zu einer Tankstelle auf St. Pauli. Dort wird das Paar von Mariams Exmann und seinem Komplizen Ahmad überfallen. Die beiden haben das Paar verfolgt und auf eine Gelegenheit für den Mord gewartet.
Während der Komplize Mariam festhält, sticht Nasir ein Dutzend Mal auf sie ein. Danach ersticht er den neuen Partner seiner Exfrau.
Der Täter flüchtet und wird von einem Tankstellenmitarbeiter verfolgt. Dieser verständigt die Polizei. Nasir wird überwältigt und festgenommen. Das blutige Messer trägt er noch bei sich. Mariam stirbt am Tatort, George später im Krankenhaus.
Nasir wird zu lebenslanger Haft verurteilt, die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt. Der Komplize wird freigesprochen. Noch im Gericht bedroht Nasir die Familie des Opfers. Sein Verteidiger legt Revision ein. Im November 2003 bestätigt der Bundesgerichtshof das Urteil.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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