Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1982, 1981
erstochen: 4. Januar 2015
Wohnort: Lüneburg
Herkunft: Irak / Kurden / Jesiden
Kinder: Marget 3, Katrin 2
Täter: Margets Ehemann Ziad Karnous (zur Tat 37 J.)
Vermutlich kommt Ziad etwa 2003 als Flüchtling aus dem Irak. Er heiratet seine Cousine (nicht 1.Grades) Marget Karnous und nimmt ihren Namen an. Sie bekommen drei Kinder (zur Tat 8, 9, 11 J.). Auch nach 11 Jahren in Deutschland spricht Ziad nur gebrochen Deutsch. Er arbeitet als Küchenhilfe. Die Familie ist bis zur Tat unauffällig.
Marget und Ziad sind Jesiden. Doch Marget will sich trennen und Christin werden.
Am 4. Januar 2015 ist Margets Freundin Katrin bei ihr, die in einer evangelischen Freikirche aktiv ist. Ziad ersticht sie, um seine Frau einzuschüchtern. Vermutlich weigert sie sich, zu ihm zurückzukehren. Sie schreit um Hilfe. Danach ersticht er auch sie. Während der Tat sind die drei gemeinsamen Kinder bei Verwandten.
Nachbarn hören die Schreie und rufen die Polizei. Ziad ist auf der Flucht. Die Polizei fahndet europaweit nach ihm.
Offenbar hat der Täter auch einen weiteren Pass als Ziad Haji Rascho, seinem irakischen Namen. Dort steht auch ein früheres Geburtsdatum. Ziad gab sich bei seiner Einreise nach Deutschland als minderjährig aus.
Knapp 3 Wochen nach der Tat wird Ziad in Hamburg gefasst und wegen Doppelmordes angeklagt. Er gesteht die Tat und auch, dass er Katrin eingeladen hat, um sie zu töten. Im Mai 2015 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Lüneburg.
Im September wird der Doppelmörder zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt.
Im Dezember 2016 entscheidet der Bundesgerichtshof, dass der Prozess neu aufgerollt werden muss.
Im Oktober 2017 wird das 1. Urteil bestätigt: Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld. Das Gericht bestätigt dem Angeklagten keinerlei Integrationsleistung in 15 Jahren in Deutschland.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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