Ehrenmorde Geschichte

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Kübra Yilmaz
geboren: 1949
erstochen: 11. Juli 1988
Wohnort: Berlin-Wilmersdorf
Herkunft: Türkei
Kinder: 2 Söhne
Täter: Abdulbahri C. (zur Tat 34 J.)
Abdulbahri lebt seit 1981 in Deutschland. Am 11. Juli 1988 ersticht er die Witwe Kübra Yilmaz. Einer ihrer beiden Söhne findet die Leiche. Der Mord bleibt zunächst ungeklärt.

2002 geht Abdulbahri für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Mithilfe einer geständigen Mitarbeiterin der Ausländerbehörde (die in ihn verliebt war) hatte er Mitglieder seines kurdischen Clans illegal nach Deutschland geschleust. In diesem Zusammenhang werden ihm DNA-Proben abgenommen. Nach der Haft zieht Abdulbahri nach Halle/Saale. Als Beruf gibt er Gastwirt an, im Telefonbuch steht er unter Reisebüro.

Bei der Untersuchung des ungeklärten Mordes an Kübra Yilmaz kommt die Polizei durch DNA-Abgleiche Abdulbahri auf die Spur. Im Juni 2008 wird er zur Fahndung ausgeschrieben.

Im August 2008, also 20 Jahre nach der Tat, fliegt Abdulbahri von Istanbul nach Berlin. Bei der Einreisekontrolle am Flughafen Schönefeld wird er festgenommen. Mittlerweile hat er einen deutschen Pass und 7 Kinder.

Über das Motiv ist nichts bekannt, daher ist unklar, ob es sich um einen Ehrenmord handelt oder nicht. Es ist jedoch klar, dass Täter und Opfer sich kannten, und dass es sich nicht um einen Raubmord handelte. Über Hinweise freuen wir uns!

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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