Ehrenmorde Geschichte

Hatice Gündüz
geboren: 1994
erschossen: 14. August 2013
Wohnort: Essen
Herkunft: Türkei
Kinder: keine
Täter: ihr Vater Cemil G. (zur Tat 50 J.)
Am 14. August 2013 erschießt Cemil seine Tochter Hatice. Möglicherweise wollte er aber ihre Mutter (also seine Frau) töten, und die Tochter eilte ihr zu Hilfe.

Nachbarn hören die Schüsse und rufen die Polizei. Hatice stirbt, die 45jährige Mutter Münewer kämpft im Krankenhaus ums Überleben. Erst nach einer Woche ist sie außer Lebensgefahr.

Cemil flieht mit dem Taxi zum Amsterdamer Flughafen und setzt sich in die Türkei ab. Er wird zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. Er ist wegen häuslicher Gewalt polizeibekannt und gilt als „sehr gefährlich.“ Zwei Wochen vor der Tat hatte die Polizei ihn der Wohnung verwiesen. Cemil zog daraufhin ins Hinterzimmer einer türkischen Teestube.

Die Familie führte ein Eiscafé, die Tochter wollte eine Ausbildung zur Konditorin machen. Die Bildzeitung schreibt, sie wollte von zu Hause ausziehen und studieren. Es gibt 2 weitere Töchter (12 + 22 J.), die zur Tat aber nicht zu Hause sind.

Drei Monate nach der Tat wird Cemil bei einer Passkontrolle in der Türkei festgenommen. Offenbar wollte er mit gefälschten Papieren nach Georgien ausreisen. Dadurch stießen die Beamten auf den internationalen Haftbefehl. Die Türkei liefert ihre Staatsbürger nicht aus.

Cemil wird vor ein türkisches Gericht gestellt. Die Verhandlung ergibt, dass er auf beide Frauen gezielt und absichtlich geschossen hat. Im April 2015 wird er zu 37 Jahren Haft verurteilt.

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