Ehrenmorde Geschichte: Hafida R.

Hafida R.
geboren: 1970
ermordet: etwa 10.August 2014
Wohnort: München
Herkunft: Opfer: Marokko; Täter: Iran
Kinder: 2 (zur Tat 3 u. 7 J.)
Täter: ihr Mann Abbas-Ali Rahat-Farimani (62 J.)

Hafida ist 7 Jahre mit dem 15 Jahre älteren Abbas verheiratet, der als Wachmann arbeitet. Das Paar hat 2 Kinder.

Vermutlich will die Familie am 10. August 2014 in Urlaub fahren. Abbas-Ali ersticht seine Frau und flieht mit den beiden Kindern.

Als sich Hafida 3 Wochen nicht meldet, ruft ihre Schwester die Polizei. Die Beamten brechen die Tür auf und finden am 2. September die Leiche in einer Blutlache. Vermutlich lag sie bereits 3 Wochen dort. Der Balkon ist voller Fliegen. Damit der Verwesungsgeruch nicht nach außen dringt, wurde die Tür mit Gummimasse abgedichtet. Die Tat war also geplant. Darauf deutet auch hin, dass der Täter vor dem angeblichen Urlaub das Auto verkaufte.

In den Jahren zuvor hatte Hafida mindestens 2mal die Polizei wegen häuslicher Gewalt gerufen. Einmal zog sie ins Frauenhaus. Auch Nachbarn beschreiben den Vater als gewaltbereit, besonders der 7jährigen Tochter gegenüber. Dem Sohn habe er nichts getan, so sagen sie, nur Frauen habe er gehasst. Der Täter ist bis heute flüchtig. Wo die Kinder sind, ist unklar.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.
die Beziehung beenden will.
das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.
wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.