Ehrenmorde Geschichte

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Frank H.
geboren: 1958
erschossen: 12. Mai 2008
Wohnort: Berlin
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Türkei
Kinder: ?
Täter: Mustafa T. (zur Tat 40 J.), Exmann seiner deutschen Frau
Knapp 15 Jahre lang ist Mustafa T. (40 J.) mit Nicole (35 J.) verheiratet. 2004 trennen sie sich und lassen sich später scheiden. Aus der Ehe stammen drei gemeinsame Kinder: Naclican, Baresch und Ali (zur Tat 10, 11 u. 13 J.), die wohl beim Vater leben. Es heißt, die Mutter leide an einer Persönlichkeitsstörung, deshalb hat er das Sorgerecht. Weiter heißt es, es sei während der Ehe schon zu Misshandlungen gekommen.

Die gelernte Arzthelferin Nicole heiratet im Mai 2008 einen 50jährigen Informatiker namens Frank. Das passt nicht in die Vorstellung ihres Exmannes.

Er lauerte den beiden in Berlin-Marienfelde auf und erschießt Frank. Er schießt das gesamtes Magazin leer. Es heißt: nur, weil er keine Kugel mehr hatte, konnte er seine Exfrau nicht mehr töten. Sie kommt mit einer Kugel im Bein ins Krankenhaus. Danach flieht der Täter, stellt sich später aber der Polizei.

Die Ermittlungen ergeben, dass Mustafa bereits zuvor sowohl Nicole als auch ihre Adoptiveltern bedroht hat. Laut Staatsanwalt wollte der Mann mit seiner Hinrichtung sein übersteigertes Ehrgefühl befriedigen und sein uneingeschränktes Besitzrecht über die Frau demonstrieren. Dafür wird er am 27. November 2008 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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