Ehrenmorde Geschichte: Daniela Karaffa (2013)

Ehrenmorde Geschichte

Daniela Karaffa
geboren: 1977
erdrosselt: 12. März 2013
Wohnort: München-Pasing
Herkunft: Opfer: Slowakei; Täter: Türkei
Kinder: 2 (zur Tat 2 u. 5 J.)
Täter: ihr Exfreund Bülent A. (43 J.)
Bülent und Daniela haben zwei Kinder: einen Sohn und eine Tochter. Vermutlich haben alle 4 eine deutsche Staatsbürgerschaft.

Daniela trennt sich und hat einen neuen Freund. Das will Bülent nicht akzeptieren. Er verfolgt und belästigt sie.

Die beiden streiten sich auch am Abend des 12. März 2013. Danach verschwindet Daniela. Vermutlich wurde sie von ihrem Exfreund erdrosselt, entkleidet und in einen Teppich gewickelt in die Tiefgarage geschafft. Eine Freundin meldet sie am 18. März als vermisst. Während Freunde und die Polizei sie suchen, räumt Bülent die Wohnung aus und beantragt das Sorgerecht für die beiden Kinder.

Bülent ist arbeitsloser Elektriker und wird am 27. März in der Wohnung seiner Eltern festgenommen. Er kommt in Untersuchungshaft. Obwohl die Leiche noch fehlt, wird ihm Mord vorgeworfen.

Erst 14 Monate später findet die Polizei nach einem anonymen schriftlichen Hinweis die Leiche. Sie wurde nackt in einem Wald abgelegt. Durch ihr Zahnschema wird die Leiche identifiziert, später durch die DNA-Analyse.

Die Kinder sind in Obhut des Jugendamts. Danielas Eltern leben in der Slowakei und haben das Sorgerecht beantragt.

Im Mai 2015 wird Bülent vom Landgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird nicht festgestellt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

Ralph Geissen

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