Ehrenmorde Geschichte

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Ariana
geboren: 1978
ermordet: 6. Mai 2003
Wohnort: Übach-Palenberg (bei Aachen)
Herkunft: Kosovo
Kinder: mindestens 1 Tochter (zur Tat 16 Mo.)
Täter: ihr Schwager Burin M. (25 J.)
Burin ist Asylbewerber aus dem Kosovo und wohnt in Hamburg. Sein Bruder wohnt mit Frau und Kind (oder Kindern) in Übach-Palenberg bei Aachen.

Bei einem Besuch kommt es zum Streit. Burin vermutet, die Frau seines Bruders habe ein Verhältnis und betrüge so seinen Bruder. Vor den Augen der 16 Monate alten Tochter ersticht er Ariana mit über 30 Stichen. Zitat aus der Anklageschrift: „Dabei kam es ihm durch gezieltes Setzen der Messerstiche in weniger lebensgefährliche Körperregionen darauf an, seinem Opfer besondere Schmerzen zuzufügen und durch einen langsamen Todeseintritt zu quälen.“ Anschließend trennt er den Kopf von der Leiche und läuft mit dem Kopf und dem Messer durch die Fußgängerzone. Der Richter wird später von einem mittelalterlich anmutenden Triumphzug sprechen.

Vor dem Landgericht Aachen zeigt Burin keine Reue, sondern ist stolz auf seine Tat. Er behauptet, Ariana sei eine schlechte Frau und habe die Familie entehrt. Dafür wird er im September 2003 zu einer Haftstrafe von 10 Jahren wegen Todschlags verurteilt. Seinen kulturellen Hintergrund und seine Erfahrungen aus dem Kosovokrieg wertete das Gericht als strafmildernd.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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