Metin Degmez Geboren: 1969
Erschossen: 10. Januar 2013
Wohnort: Rotterdam
Herkunft: Türkei
Kinder: unbekannt
Täter: Sein Geschäftspartner Abdulkerim K. (zur Tat 40 J.)
Seit Ende 2012 war der 44-jährige Metin Degmez Besitzer einer Art Teehaus in Rotterdam für türkische Männer, die in Kirsehir geboren wurden. Er leitete die Niederländische Demirliler Vereinigung (NDV) zusammen mit einem Gefährten namens Abdulkerim.
Am 9. Januar 2013 hatten die beiden Türken einen Termin im Teehaus, um etwas zu besprechen. Am nächsten Morgen wird Metin Degmez von einem Mitarbeiter der NDV tot aufgefunden. Er wurde offenbar aus nächster Nähe mit drei Kugeln erschossen. Zwei trafen ihn in die Brust und einer in den Kopf.
Abdulkerim sagte, dass er an diesem Abend früher gegangen sei, weil er sich nicht wohl fühlte, und dass seine Begleiterin später am Abend einen weiteren Termin mit Franzosen vereinbart habe.
Bei diesem Termin ging es um den Cannabishandel, denn obwohl Metin Degmez von Familie und Freunden als freundlicher, sozialer Mensch dargestellt wird, hat er auch eine andere Seite. In Frankreich saß er fast ein Jahr lang wegen Cannabishandels im Gefängnis.
Die Geschichte von Abdulkerim ist unglaubwürdig, denn die Kameraaufnahmen zeigen, dass er sein Auto nach Mitternacht in der Nähe des Teehauses geparkt hat. Auch sein Telefon sendete ein Signal.
Nach Angaben der Polizei ist Abdulkerim der Schütze und das Motiv muss in der Reihe der Ehrenmorde gesucht werden. Abdulkerim hatte Ende 2012 entdeckt, dass seine Frau eine Affäre mit seinem Partner/Freund Metin hatte. Die Affäre kam ans Licht, nachdem er seiner Frau ein Spionagetelefon geschenkt hatte. Auf diese Weise konnte er die Gespräche zwischen den beiden belauschen.
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Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft lügt Abdulkerim, wenn er behauptet, er habe nichts von der geheimen Beziehung seiner Frau zu Metin gewusst. An seiner Kleidung wurden Schmauchspuren gefunden, und er kehrte nach dem Mord an den Tatort zurück, wahrscheinlich um die Handys der Opfer abzuholen. Außerdem sind die Gespräche seiner Frau mit ihrer Schwiegermutter, die von der Polizei mitgehört wurden, sehr belastend für ihn.
Abdulkerim hat stets bestritten, hinter dem Mord zu stehen. Er wurde zu 16 Jahren Gefängnis und zur Zahlung von 114.000 Euro Schadensersatz an die Angehörigen verurteilt.