Jordanien sollte Gesetzesartikel abschaffen, die darauf abzielen, die Strafen für Ehrenmorde zu verringern

Ehrenmord nach jordanischem Recht

Nach Artikel 340 kann jeder Mann, der seine Frau oder ein weibliches Familienmitglied ermordet hat, mit einer Strafminderung rechnen, wenn er dies getan hat, nachdem er sie beim Ehebruch erwischt hat. Vor der Änderung von 2001 sah Artikel 340 unter bestimmten Umständen eine völlige Straffreiheit vor, obwohl er nur selten geltend gemacht wurde. In dem Versuch, dieses Gesetz "geschlechtsneutral" zu machen, wurde 2001 eine zweite Klausel hinzugefügt, die sicherstellt, dass auch weibliche Angreifer die gleiche Strafminderung erhalten können.

Ehrenmorde sollten in Jordanien, wie in allen EU-Mitgliedsstaaten, als erschwerender Umstand angesehen werden, und die örtliche Polizei sollte alle Täter von Ehrenmorden den Richtern auf der Grundlage der wahren Geschichte vorführen.

Jordanien sollte seine Gesetzgebung nutzen, um mit den entwickelteren Ländern in Verbindung zu treten und die besondere Stellung von Tätern von Ehrenmorden zu überdenken, um das Phänomen wirksam zu bekämpfen.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

• die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

• die Beziehung beenden will.

• das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

• wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.