Hat die Polizei Zeist einen islamischen Ehrenmord vertuscht? 240 Zeugenaussagen deuten darauf hin
Am 7. Dezember 2009 wurde die 23-jährige Narges Achikzei in Zeist von der Schwester eines Freundes ihres Verlobten Haroen Mehraban mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt.
Die anschließenden Ermittlungen wurden von berüchtigten Beamten des Polizeireviers Binnensticht geführt, die Narges bereits aus einem Verfahren gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber wegen „E-Mail-Stalking“, Verleumdung und Beleidigung kannten.
Polizeisprecher Tijn Keuss erklärte, dass es keine Hinweise auf Ehrenmord gebe und dass der juristische Konflikt, in den Narges Achikzei verwickelt war, nichts mit ihrem Glauben zu tun habe. Gleichzeitig betonte er, dass ihre Familie und ihr Verlobter nichts mit dem Mord zu tun hätten. Keuss bezeichnete die gegen die Familie von Narges Achikzei gerichteten Anschuldigungen als sehr schlimm. Aus der Rekonstruktion des Ermittlungsteams und dem Gerichtsurteil geht hervor, dass die Täterin kurz vor dem Anschlag die Eltern von Narges besucht hatte, die in derselben Straße wohnten.
Anwohner, Freundinnen, ehrliche Ermittler und der ehemalige Arbeitgeber sehen Ehrenmord als Motiv. Ihren Aussagen zufolge wollte Narges einen Mann ihrer eigenen Wahl heiraten, war in ihren niederländischen Ex-Arbeitgeber verliebt, beging Betrug über das Internet und erpresste ihren Ex-Arbeitgeber, fürchtete strafrechtliche Verfolgung und widersetzte sich ihrer Zwangsheirat. Die Zeitleiste zum Brandmord in Zeist weist ebenfalls auf einen skandalösen Vertuschungsfall hin.
240 Zeugenaussagen zum Mord an Narges Achikzei wurden in einer interaktiven Darstellung verarbeitet, damit jeder sehen kann, wie Beamte einen islamischen Ehrenmord vertuscht haben. Bewegen Sie Ihre Maus über die Waage, um die Zeugenaussagen zu lesen.
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