Ehrenmorde Geschichte

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Qamar
geboren: 1964
Mordversuch: 8. September 2017
Wohnort: Bendorf (Nähe Koblenz)
Herkunft: Syrien
Kinder: Opfer: 4; Täter: insg. 15
Täter: ihr Ehemann (zur Tat 61 J.)

Im Herbst 2015 flieht Abdul aus Syrien über die Balkanroute nach Deutschland. Er hat 15 Kinder mit 2 Frauen. Seine Erstfrau lässt er mit 11 Kindern in Syrien zurück.

Abduls Familie lebt streng islamisch, Ehefrau und Töchter sind verschleiert. Weil der Vater immer eifersüchtiger und kontrollierender wird, trennt Qamar sich. Anfang September 2017 gibt es einen Termin vor dem Familiengericht.

Einige Tage später, am 8. September 2017, bricht Abdul ins Haus seiner Familie ein und verprügelt seine Frau mit einer Harke und einem Spaten. Er droht: „Wenn Du heute nicht stirbst, komme ich morgen wieder und töte Dich!“ Eine Tochter geht dazwischen und wird ebenfalls verletzt. Nachbarn schreiten ein.

Vor Gericht verweigert der Angeklagte die Aussage, ebenso die Tochter. Die Mutter hat offenbar einen Anruf aus Syrien bekommen, woraufhin sie die Anzeige zurückziehen will. Auch sie möchte die Aussage verweigern. Der Richter klärt sie auf, dass sie als Zweitfrau in Deutschland nicht das Recht dazu hat.

Im Februar 2018 wird Abdul vom Landgericht Koblenz zu 6 Jahren Haft wegen versuchten Totschlags verurteilt. Das Urteil nennt Ehre als Motiv. Dazu passt auch das Schlusswort des Täters: „Ich habe nie etwas gemacht, was nicht richtig war.“ Eine Haltung, die sich oft im Zusammenhang mit Ehrenmorden findet.

Die richtigen Namen der Beteiligten sind nicht bekannt.

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