Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1961
erstochen: 7. November 2008
Wohnort: Waldbröl (NRW)
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Guinea / Westafrika
Kinder: 2 (zur Tat 2 u. 5 J.)
Täter: ihr Ehemann Mouctar B. (zur Tat 23 J.)
Etwa 2002 kommt Mouctar aus dem westafrikanischen Guinea nach Deutschland und beantragt Asyl. Er lernt außerdem die 23 Jahre ältere verheiratete Petra kennen, die bereits eine Tochter hat.
Petra und Mouctar bekommen 2003 ein gemeinsames Kind. Der Afrikaner ist 19 Jahre alt und wird abgeschoben. Vermutlich hat Petra ihn noch nicht geheiratet, weil sie noch nicht geschieden ist.
Es kommt zu folgendem Deal: Petra darf nach Guinea reisen, ihren späteren Mörder heiraten. Daraufhin darf er wieder nach Deutschland einreisen, wenn er die Abschiebekosten beim Ausländeramt begleicht. Die beiden bekommen 2006 ein weiteres Kind.
Spätestens ab Sommer 2008 kommt es zu Gewalt. Mouctar droht, die ganze Familie zu töten. Es gibt Anzeigen wegen Körperverletzung, einen Wohnungsverweis und ein Näherungsverbot.
Am 7. November 2008 ersticht der Täter seine Frau mit 26 Messerstichen vor den Augen des 2.5 Jahre alten Sohns. Mouctar flieht. Ein Nachbar hört die Schreie und will die Polizei rufen. Der Afrikaner kommt zurück und schlägt dem Nachbarn das Handy aus der Hand. Petra kommt schwerverletzt ins Krankenhaus und stirbt wenige Stunden später.
Mouctars Handy wird am Kölner Hauptbahnhof geortet. Er wird am selben Abend festgenommen.
Im April 2009 beginnt der Prozess am Landgericht Bonn. Im Mai wird der Täter zu 12 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. „Strafverschärfend“ soll gewertet worden sein, dass der Täter vor Gericht keine Reue zeigt.
Die beiden kleinen Kinder kommen zu der inzwischen erwachsenen Tochter des Opfers. Sie stammt aus Petras erster Ehe, aus der sie sich getrennt hatte, um Mouctar zu heiraten. Petra ist nicht der richtige Name der Frau.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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