Ehrenmorde Geschichte

Maryam
geboren: 1982
ermordet: 14. Dezember 2017
Wohnort: Hamburg-Bramfeld
Herkunft: Iran
Kinder: 1 Tochter (zur Tat 1 J.)
Täter: ihr Ehemann Ali Reza S. (43 J.)

Auf Vermittlung einer Bekannten lernt Maryam aus dem Iran einen Iraner kennen, der in Hamburg lebt. Man freundet sich via Skype an und heiratet per Fernheirat. Ali Reza gibt später an, er habe eine Frau gewollt, die Jungfrau war und keine Schönheitsoperationen hat. Im März 2016 kommt eine gemeinsame Tochter im Iran zur Welt. Im Oktober 2017 ziehen Mutter und Tochter nach Deutschland.

Es kommt schnell zu Gewalt, das Jugendamt richtet eine Familienhilfe ein. Eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung liegt vor.

Am 14. Dezember 2017 schlägt Ali Reza seiner Frau ein Glasstövchen auf den Kopf, sodass ihr Schädel bricht. Danach sticht er 25mal auf sie ein und stranguliert sie schließlich mit einem Schal. Die Tochter ist während der Tat in der Wohnung. Danach bringt der Täter sie zu Nachbarn, die die Polizei rufen. Ali Reza verletzt sich anschließend selbst. Maryam stirbt im Krankenhaus. Die Tochter kommt zum Deutschen Roten Kreuz.

Im Juni 2018 beginnt der Prozess um Totschlag am Hamburger Landgericht. Ali Reza erklärt, er habe in Teheran ein Zahnmedizinstudium abgebrochen. Danach sei er in politische Kreise aufgestiegen. Etwa 2007 sei er als Flüchtling nach Deutschland gekommen und zum Christentum konvertiert. Es ist nicht auszuschließen, dass er sich dadurch bessere Chancen auf eine Aufenthaltsgenehmigung versprach. Jedenfalls wurde sein Asylantrag 2009 bewilligt, danach schloss er eine Ausbildung zum evangelisch-lutherischen Hilfsprediger ab. Vor Gericht erscheint er allerdings mit Dolmetscherin. Auch in der Flüchtlingshilfe sei er aktiv gewesen.

Im Juli wird Ali Reza zu 6 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Das Gericht wertet seine Depressionen als strafmildernd. Die Kammer betont, dass sie beim Angeklagten keine Reue erkennen könne.

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