Ehrenmorde Geschichte: Margarete M. (2007)

Margarete M.
geboren: 1975
erschossen: 29. April 2007
Wohnort: Schweinfurt/Mettmann
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Mazedonien oder Albanien
Kinder: 5 (zur Tat 3-15 J.)
Täter: Ilja M., ihr getrennt lebender Ehemann (39 J.)

Etwa 1992 heiraten Margarete und Ilja. Er hat keinen Beruf, sie hat Einzelhandelskauffrau gelernt, kümmert sich aber später um die 5 gemeinsamen Kinder. Zeitweise lebt die Familie in Belgien.

Ende 2006 trennen sich Margarete und Ilja nach 14 Jahren Ehe: er bleibt in Mettmann, sie zieht mit den Kindern zu ihrer Familie nach Schweinfurt.

Am 29. April 2007 ist Margarete morgens auf dem Weg zum Flohmarkt, als ihr Ilja auflauert. Vor den Augen der drei älteren Kinder erschießt er seine Frau auf offener Straße und tötet sich anschließend selbst. Möglicherweise hat er zuvor noch auf einen der Söhne gezielt.

Später heißt es, die Frau habe bereits beim Amt eine anonyme Wohnung beantragt. Auch bei der Polizei war die Bedrohungssituation wohl bekannt. Die Selbsttötung ist für einen Ehrenmord ungewöhnlich.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.
die Beziehung beenden will.
das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.
wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.