Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1985 (beide)
ermordet: 22. Juni 2005
Wohnort: München-Neuperlach
Herkunft: Opfer: Türkei u. Deutschland; Täter: Kroatien
Kinder: keine
Täter: ihr Freund Marko Z. (zur Tat 22 J.)
Marko ist 22 Jahre alt, kommt aus Kroatien, arbeitet als Verkäufer in München und hat einen deutschen Pass. Er ist polizeibekannt wegen Drogendelikten und Körperverletzung. Er wohnt zusammen mit Kristine. Die Beziehung ist gewalttätig, aber die beiden betreiben auch eine Scheinfirma, auf deren Konto sich über 130.000 Euro befinden.
Im Juni 2005 will Kristine ihren Freund verlassen. Sie bittet ihre Freundin Bilge, eine Türkin aus Fürstenfeldbruck, mit in die Wohnung zu kommen. Beide Frauen sind Kosmetikschülerinnen. Marko ersticht die beiden 20jährigen.
Nach der Tat muss Marko zu einer theoretischen Führerscheinprüfung, die er fehlerlos besteht. Danach fährt er in den Baumarkt, kauft Säcke, Mörtel und Schaufeln. Er zerstückelt die Leichen mit einem Samuraischwert. Er ruft seinen Vater (53 J.) zu Hilfe. Die beiden putzen und renovieren die Wohnung.
Sie zerstückeln die beiden Leichen und stecken die Teile in 12 Müllsäcke, die sie entlang einer Autobahn verteilen.
Danach fährt der Vater den Mercedes nach Slowenien. Er lässt den Wagen verschwinden und kommt mit der Bahn zurück. Seinem Sohn gibt er den Opel, damit er sich nach Kroatien absetzen kann.
Doch der Sohn will wieder zurück. Oder der Fahndungsdruck wird zu hoch. Der Vater fährt mit einem BMW hin. Irgendwie holt man auch den Mercedes zurück. Polizisten erkennen den Wagen und nehmen die beiden fest. Sie geben an, sie hätten sich ohnehin stellen wollen. Der Vater wird wieder freigelassen, weil Strafvereitlung bei beschuldigten Verwandten straffrei ist.
Im Oktober 2006 beginnt der Prozess am Schwurgericht München. Im November wird Marko wegen Doppelmordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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