Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1976
ermordet: 10. September 2010
Wohnort: Düsseldorf
Herkunft: Mazedonien
Kinder: 3 Töchter (zur Tat 3-5 J.)
Täter: ihr Ehemann Ozan/Adnan (31 J.)
Ozan (oder Adnan) arbeitet als Autoverkäufer, seine gehörlose Frau versorgt die drei gemeinsamen Kinder. Alle haben die deutsche Staatsbürgerschaft.
Als die Töchter am 10. September 2010 im Kindergarten sind, schlägt Ozan seine Frau mit einem Stuhl zu Boden. Dann sticht er mit einem Küchenmesser 16mal auf sie ein. Danach ruft er die Polizei, gesteht die Tat und lässt sich widerstandslos festnehmen. Die drei Kinder kommen zu Verwandten. Der Haftbefehl soll zunächst auf Totschlag lauten, später auf Mord.
Im April 2011 beginnt der Prozess. Es gibt zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, da es im Vorfeld zu Drohungen gekommen ist. Ozan wird wegen Totschlags im Affekt zu acht Jahren Haft verurteilt.
Die Familie des Opfers geht in Revision. Im August 2012 entscheidet der Bundesgerichtshof, der Fall müsse erneut verhandelt werden. Das Landgericht solle prüfen, ob eine Verurteilung wegen Mordes in Frage kommt. Im Oktober wird die Strafe auf 10 Jahre Haft für heimtückischen Mord im Affektzustand erhöht. Der richtige Name des Opfers ist nicht bekannt.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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