Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1970
erstochen: 7. Juli 2008
Wohnort: Nürnberg
Herkunft: Türkei
Kinder: 3 Söhne
Täter: ihr Exmann Mithat Ö. (zur Tat 39 J.)
Sekin ist Küchenhilfe im Nürnberger Messezentrum, ihr Mann Mithat arbeitet als Lagerverwalter. Da er gewalttätig ist, trennt sie sich 2002. Sechs Jahre nach der Scheidung fordert er sie auf, zu ihm zurückzukehren. Dabei hat er selbst eine neue Freundin. Er ist arbeitslos und wohnt in einer Nürnberger Sozialpension.
Am 7. Juli 2008 tötet Mithat seine Exfrau mit sieben Messerstichen in ihrer Wohnung. Sie verblutet. Danach trifft er zunächst seine Freundin und holt dann mit ihr die beiden zehnjährigen Zwillingssöhne ab. Vor seiner Freundin und den Kindern macht er Sprüche über seine Tat. Vor Gericht sagt die 45jährige deutsche Freundin später aus, sie hätte das nicht ernst genommen, er sei überhaupt nicht aufgeregt gewesen. Der Richter zeigt wenig Verständnis für ihr Verhalten.
Später verständigt ein anonymer Anrufer – vermutlich Mithat selbst – die Polizei. Zwei Tage später wird er am Würzburger Hauptbahnhof festgenommen.
Neben den Zwillingen hat das Paar einen erwachsenen Sohn. Auch während der Schwangerschaft soll es zu massiven Misshandlungen gekommen sein, später auch zu Morddrohungen.
Vor Gericht heißt es, Mithat habe nach der Tat seine Exfrau geschändet. Es wäre die endgültige Durchsetzung seines Machtanspruchs über die Sexualität seiner Exfrau. Außerdem raubt er ihr Geld und Scheckkarte.
Am 18. März 2010 wird Mithat vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu lebenslanger Haft verurteilt. Er habe seine Exfrau als Eigentum angesehen und sie getötet, weil sie sich ihm verweigerte, so die Urteilsbegründung. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt. Die Verteidigung kündigt Revision an.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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