Ehrenmorde Geschichte: Gönül (2007)

Gönül
geboren: ?
erwürgt: 13. Januar 2007
Wohnort: Kamen/NRW
Herkunft: Türkei
Kinder: 2 Kinder
Täter: ihr Ehemann Ahmed (zur Tat 41 J.)

Gönül und Ahmed heiraten 1989 in der Türkei und ziehen 1990 nach Deutschland. Sie bekommen 2 Kinder. Möglicherweise verliebt sich Gönül viele Jahre später in einen anderen Mann.

Am 13. Januar 2007 geht Ahmed ins gemeinsame Schlafzimmer, um mit seiner Frau zu schlafen. Vor Gericht sagt er später aus, sie habe sich geweigert. Daraufhin würgt er sie, zunächst mit den Händen, später mit einem Gürtel. Danach vergeht er sich an der Leiche.

Im Juli 2007 beginnt der Prozess vor dem Dortmunder Landgericht. Der Ehemann sagt aus, dass seine Frau ihn in Stolz und Ehre verletzt habe und für diese Schmach habe er sich gerächt. Er wird im August wegen Totschlags zu 8 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt.

Es ist nicht viel bekannt über den Fall, auch nicht die richtigen Namen von Täter und Opfer.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.
die Beziehung beenden will.
das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.
wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.