Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1984
erschossen: 28. Januar 2008
Wohnort: München
Herkunft: Türkei
Kinder: eine Tochter (5 J.), angeschossen
Täter: Servet S., zur Tat 45 J., seit über 20 Jahren in Deutschland
Von 2001 bis 2005 oder 2006 ist Emine mit einem Türken verheiratet und lebt in Wuppertal. In dieser Zeit wird eine Tochter geboren (die Vaterschaft ist nicht hundertprozentig klar).
Als ihr Mann dahinter kommt, dass sie ein Verhältnis mit seinem Onkel Servet hat, reicht er die Scheidung ein. Kurz darauf beendet Emine auch die Beziehung zu Servet.
Doch der will die Trennung nicht akzeptieren. Vermutlich um sich in Sicherheit zu bringen, zieht Emine Anfang 2007 mit ihrer Tochter nach München.
Im April kommt es zu einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, angeblich wegen eines beleidigenden Briefes von Emine an Servet. Die Sache wird aber eingestellt.
Am 28. Januar 2008 bringt Emine ihre Tochter morgens zum Kindergarten. Servet lauert ihr auf der Straße auf. Sie versucht zu flüchten, doch zwei Kugeln treffen sie in den Rücken. Als sie am Boden liegt, schießt Servet ihr eine dritte Kugel in den Kopf.
Dann schießt der Mörder zweimal auf die 5jährige Tochter, dann auf sich selbst. Das Mädchen überlebt mit einem Brustdurchschuss.
Der Spiegel bringt eine andere Lesart ins Spiel: Vielleicht ist Emine zwangsverheiratet worden. Als sie etwas älter und selbstständiger ist, lässt sie sich scheiden. Daraufhin will die Familie sie an ein anderes männliches Familienmitglied weiter verheiraten. Weil sie keine Jungfrau mehr ist, kommt nur ein älterer Mann in Frage. Also wird ein Onkel ausgewählt. Um ihm zu entkommen, zieht Emine nach München. Da Servet sich durch ihre Ablehnung in seiner Ehre verletzt sieht, bringt er sie um. Die möglicherweise nur behauptete Affäre mit Emine ist ein kleines Detail, das sich in einigen Ehrenmordfällen findet.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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