Ehrenmorde Geschichte

Ajda und Mohamed
geboren: 2017, 2018
ermordet: 10. März 2019
Wohnort: Bielefeld
Herkunft: Täter: Türkei
Kinder: sie sind selbst Kleinkinder
Täter: ihr Vater Süleyman G. (41 J.)
Am 10. März ersticht Süleyman die beiden Kinder in ihrer Wohnung. Die Mutter ist zum Tatzeitpunkt nicht dort. Er verletzt sich selbst, ruft dann aber den Rettungsdienst. Er gesteht, seinen Kindern mit einem Küchenmesser die Kehle durchgeschnitten zu haben. Etwa 10 Tage später stirbt er in der Klinik an Organversagen.

Der richtige Name der Mutter ist nicht bekannt. Sie ist zur Tat 27 Jahre alt, also 14 Jahre jünger als der Vater (und spätere Mörder) ihrer Kinder.

Ist das ein Ehrenmord? Der Täter kann nicht mehr befragt werden. Gegen Tote wird nicht ermittelt. Sollte es eine reine Verzweiflungstat gewesen sein, ist dies kein Ehrenmord. Wenn das Motiv aber darin liegt, der Mutter den größtmöglichen Schaden zuzufügen, weil sie sich trennt – so ist das ein Ehrmotiv.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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