Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1977
erwürgt und erstochen: 12. Januar 1994
Wohnort: Berlin
Herkunft: Opfer: Kanada / Deutschland; Täter: Türkei
Kinder: keine
Täter: ihr türkischer Exfreund Aydin Yahsi, zur Tat 25 J.
Kristin ist aus Kanada adoptiert und lebt bei ihren neuen Eltern in Berlin. Mit 16 Jahren verliebt sie sich in den acht Jahre älteren Aydin. Spätestens nach einem Jahr beginnt er sie zu schlagen. Er soll bereits seine Exfrau geschlagen haben.
Aydin ist arbeitslos, schläft meistens im Auto und ist in einem sozialpädagogischen Wohnheim gemeldet. Er bittet Kirstin zu einem letzten klärenden Trennungsgespräch. Dann schneidet er ihr die Kehle durch.
Nach der Tat flieht Aydin in die Türkei. Von dort drangsaliert er telefonisch Kirstins Eltern und sagt ihnen schließlich, dass er ihre Tochter ermordet hat.
Am 1. Februar 1994 findet die Polizei die Leiche in einen alten Teppich eingewickelt in einem Kellerverschlag. Die Todesursache wird mit Erwürgen angegeben. Als sie fast tot war, soll der Mörder ihr noch in Hals und Gesicht gestochen haben.
Bereits auf dem Flug nach Istanbul erzählt Aydin seine Tat einem Mitreisenden, der später als Zeuge vor Gericht gehört wird, ebenso wie ein Geschäftsmann, der aus der Reihe dahinter das Gespräch mit angehört hatte.
Kirstins Eltern kehren wohl nach Kanada zurück. Aydin bleibt in der Türkei, die ihre Staatsbürger nicht ausliefert. In Izmir heiratet er eine deutsche Kindergärtnerin und bezieht ein Haus an der türkischen Riviera.
Am 10. September 2005 fliegt Aydin nach Deutschland, vermutlich um seine Frau zu besuchen. Da ein internationaler Haftbefehl vorliegt, wird er elf Jahre nach der Tat am Münchener Flughafen festgenommen und nach Berlin transportiert. Er gibt an, seine Freundin damals in Notwehr getötet zu haben.
Am 19. Juni 2006 wird Aydin zu vierzehn Jahren Haft verurteilt.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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